Presseschau 15. bis 30. November 2001
2001-Nov-15 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Multimedia-Hörsaal für die Hochschule Land fördert Projekt mit 226 000 Mark
Vechta – Mit 226 000 DM fördert das Land Niedersachsen die Errichtung eines Multimedia-Hörsaals an der Hochschule Vechta. Die von Prorektor Prof. Dr.-Ing.
Manfred Ehlers und dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Multimedia, Dr. Jochen Schiewe, beantragten Mittel sollen den Einsatz neuartiger Lehr- und Lern-Szenarien
ermöglichen und die technische Infrastruktur für Multimedia in Lehre, Studium und Weiterbildung an der Hochschule Vechta auf den neusten Stand bringen.
Der Multimedia-Hörsaal ist ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept der Hochschule zum verstärkten Einsatz neuer Medien in der Lehre. Aus Mitteln des Landes und des eigenen Haushaltes wurde bereits ein Multimedia-Labor
eingerichtet, das vor allem für die Produktion multimedialer Lehrinhalte genutzt wird. Der fächerübergreifende Einsatz der neuen Medien soll nun durch den
Multimedia-Hörsaal gewährleistet werden, der für 30 bis 40 Nutzer konzipiert ist und vorrangig der Präsentation der Lehrinhalte dient.
Darüber hinaus ermöglicht weitere modernste Technik die Durchführung von
Videokonferenzen und die Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen, die dann hochschulübergreifend auch mit anderen Bildungseinrichtungen ausgetauscht werden können.
Flankiert wird der Ausbau der technischen Infrastruktur für den Einsatz neuer Medien seit 1999 durch die Arbeit der Arbeitsgruppe Multimedia, die bereits im
dritten Semester fachbezogene Weiterbildungsveranstaltungen für Dozenten und Studierende anbietet, sowie durch die Entwicklung einzelner computerunterstützter Lernmodule, etwa im Bereich der Geoinformatik.
2001-Nov-15 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
"Eine Schließung wäre fatal für die Hochschule" Gerontologe Claus Schmelz erklärt, warum der Senat die Gerontologie
stärken und nicht schließen sollte
Von Ulrich Suffner
Vechta - Die Pläne des Senats der Hochschule, die seit 1995 bestehende
Gerontologie in Vechta aufzugeben, quittiert der Diplom-Pädagoge Claus Schmelz mit Kopfschütteln. Der wissenschaftliche Angestellte des Instituts für
Interdisziplinäre Gerontologie kämpft derzeit gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden seines Faches für die Rücknahme des Beschlusses vom 25. September. Damals entzog die Senatsmehrheit nicht nur dem Rektor, Prof. Dr.
Jürgen Howe, die Entwicklungsplanung, sondern sprach sich zugleich für die Schließung seines Faches aus.
Für Schmelz "totaler Unsinn". Denn das gerontologische Studienangebot erfülle mit
Interdisziplinarität, Berufsfeldbezug und studienbegleitenden Prüfungsleisten alle Forderungen der aktuellen Reformdiskussion. Mit zehn Prozent aller Vechtaer
Studierenden repräsentiere das Fach mit seiner bundesweit einzigartigen Konzeption zugleich ein erhebliches Potential für die Zukunftsfähigkeit des Standortes. "Kein
Wunder", meint die "rechte Hand" von Institutsdirektor Howe, "dass wir ausserhalb Vechtas gelobt werden".
Zuletzt ging die "Zeit" der Frage nach, warum junge Frauen nach dem Abitur in Vechta die Wissenschaft des Alterns studieren. Die Recherchen des Reporters
endeten in der Erkenntniss, die heimische Hochschule habe - früher als andere Unis - den Bedarf an Gerontologen in einer alternden Gesellschaft erkannt.
Mit der Hochschulleitung sind Lehrende und Studierende des Faches einig, dass die Gerontologie wieder ein selbstverständlicher Teil des zukünftigen Studienkonzeptes
der Hochschule werden muss. Statt die Schließung in Betracht zu ziehen sei eine Konsolidierung das Gebot der Stunde. Dringend sollten die bereits jetzt oder in
Kürze vakanten Stellen wieder besetzt werden, um die Qualität der Lehre zu erhalten und die von Kritikern angemahnten Akzente in der Forschung setzen zu
können. Die Konzepte - auch für eine stärkere Verzahnung der Gerontologie mit der Erziehungswissenschaft - seien vorhanden.
"Alles andere als eine Fortführung wäre fatal für die Uni", fasst Schmelz zusammen. "Die notwendigen Investitionen lohnen sich", fügt er mit Blick auf die hohe Zahl der
im Fach Studierenden (250), der Studienanfänger dieses Wintersemesters (75) und der Zahl der seit 1991 verliehenen Diplome (200) hinzu.
Zahlen, die zeigten, dass Diplom- und Aufbaustudiengang "Zukunft haben". Das zeigten auch die Berufsaussichten der Absolventen. "Mit zwei Ausnahmen haben alle
Absolventen des ersten Jahrgangs ordentliche Jobs." Für Schmelz ein Zeichen, dass sich die soziale Arbeitswelt wie erwartet professionalisiert. Manager mit
Querschnittswissen würden jetzt und in Zukunft gesucht, sagt Schmelz. "Und genau die bilden wir in Vechta aus."
2001-Nov-17
Oldenburgische Volkszeitung [Vechta] Feuchtgebiet jetzt Nationalpark
Forschungen von Vechtaer Biologen waren ausschlaggebend
Vechta - Als Nationalpark ausgewiesen wurde jetzt das polnische
Naturschutzgebiet Slonsk, gelegen im Bereich der Warthe- Oder-Mündung bei Küstrin, etwa 90 Kilometer östlich von Berlin. Ausschlaggebend für diese
Entscheidung waren die Untersuchungen, die Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger und Prof. Dr. Remmer Akkermann vom Institut für Naturschutz und Umweltbildung der
Hochschule Vechta mit ihren Kollegen Prof. Dr. Czeslaw Blaszak und Dr. Jacek Dabert vom Institut für Umweltbiologie der Adam-Mickiewicz-Universität Posen in
Slonsk durchgeführt haben. Zwischen beiden Hochschulen bestehen seit 1989 Kooperationsverträge.
Als eines der bedeutendsten europäischen Feuchtgebiete bietet Slonsk Lebensraum
für etwa 140 Vogelarten. Überflutungen in den Wintermonaten und eine nur schwach entwickelte Landwirtschaft haben zur Entwicklung einer besonders seltenen und schützenswerten Fauna und Flora geführt.
Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes mit zwölf polnischen Universitäten und Institutionen untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss der
schwankenden Wasserstände auf Vegetation und Fauna, Eingriffsmöglichkeiten zur Regulation der Überschwemmungen und das momentane Ausbleiben der sonst üblichen hohen Wasserstände in Slonsk. Im Rahmen der Untersuchungen
entstanden drei Doktorarbeiten und eine Habilitation. Gefördert wurden die Arbeiten von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit mit 750 000
Mark und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 50 000 Mark, die Ergebnisse wurden in bislang zwei Büchern veröffentlicht.
Nachdem die botanischen, zoologischen und hydrobiologischen Untersuchungen der deutschen und polnischen Wissenschaftler die besondere Schutzwürdigkeit des
Gebietes belegen konnten, erfolgte die Ausweisung als Nationalpark mit 8000 Hektar Fläche und 10 000 Hektar Pufferzone. Anhand der Forschungsergebnisse wurde zudem ein Managementplan für den Nationalpark aufgestellt.
Teil des Nationalparks ist ein Zentrum für Umweltbildung, das 1996 im Rahmen eines weiteren Projektes von Prof. Dr. Ehrnsberger mit Mitteln der Deutschen
Bundesstiftung Osnabrück eingerichtet wurde. Das Zentrum beschäftigt neben der Verwaltung Vogelkundler, Säugetierexperten, Botaniker und Ökologen. Sie sollen den Park unter anderem für Besucher didaktisch erschließen.
2001-Nov-17 Nordwest-Zeitung
226.000 DM Landesförderung für Multimediaeinsatz
Neuer Hörsaal der Hochschule Vechta – Modernste Technik – Kapazität: 30 bis 40 Nutzer
eb/ccf Vechta. Mit 226.000 DM fördert das Land Niedersachsen die Einrichtung
eines Multimedia-Hörsaals an der Hochschule Vechta. »Die von Prorektor Prof. Manfred Ehlers und Dr. Jochen Schiewe beantragten Mittel sollen den Einsatz
neuartiger Lehr- und Lernszenarien ermöglichen und die technische Infrastruktur für Multimedia in Lehre, Studium und Weiterbildung in Vechta auf den neuesten Stand
bringen«, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Hochschule. Das für 30 bis 40 Nutzer konzipierte Projekt soll den fächerübergreifenden Einsatz neuer Medien
gewährleisten. Darüber hinaus werden unter anderem auch Möglichkeiten für Videokonferenzen geschaffen.
2001-Nov-17 Nordwest-Zeitung
– Vechta. Mit der Vorlesung »Die Obra und ihr Einzugsgebiet auf dem Weg zur
Verwirklichung der Agenda 21: ein Beispiel für Wasserwirtschaft in Polen« hat Dr. Wojciech Halicki aus Zielona Gora (Polen, im Bild) seine Habilitation an der
Hochschule Vechta abgeschlossen. Betreut hat ihn Prof. Rainer Ehrnsberger, Institut für Naturschutz und Umweltbildung.
2001-Nov-18 OV am Sonntag
Ehrung: Für seine Verdienste um die Heimatgeschichte wird Professor Dr. Helmut
Ottenjahn mit dem Ehrenring des Heimatbundes ausgezeichnet.
Jubiläum: Professor Dr. Friedrich Janssen aus Vechta feiert sein 40-jähriges Priesterjubiläum.
Hochschule: Mit über 220.000 Mark fördert das Land Niedersachsen die Einrichtung eines Multimedia-Hörsaales an der Hochschule Vechta.
2001-Nov-22 Nordwest-Zeitung – Der Münsterländer
Ausstellung eröffnet neue Wege zu „unter.welten“
Vechtaer Wissenschaftler erarbeiten Konzept
eb/ccf Osnabrück/Vechta. Einblicke in die Umweltressource Boden bietet die
Dauerausstellung „unter.welten“, die seit einigen Tagen im Osnabrücker Museum am Schölerberg zu sehen ist. Als Grundlage der Ausstellung hat eine Arbeitsgruppe vom
Institut für Naturschutz und Umweltbildung (INU) der Hochschule Vechta unter Leitung von Prof. Rainer Ehrnsberger eine umfangreiche „Machbarkeitsstudie“
erstellt (die NWZ berichtete), die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) mit 150 000 DM gefördert wurde.
Dabei haben die Vechtaer INU-Wissenschaftler unter anderem ermittelt, was
potenzielle Besucher bereits zum Thema Boden wissen und welche Erwartungen sie an eine solche Ausstellung knüpfen. Aufbauend auf die so gewonnenen Erkenntnisse
entsteht ein besucherorientiertes Ausstellungs- und Umsetzungskonzept. Die im Museum am Schölerberg als Erlebnisbereich – unter anderem mit einem
Höhlensystem – zu sehenden Exponate sollen in der Öffentlichkeit ein stärkeres Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit der begrenzten und stark gefährdeten Umweltressource Boden schaffen.
Details unter www.physik.uni-osnabrueck.de
2001-Nov-23 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Howe-Regime beenden
Zur Stellungnahme des PRO-UNI-Vorsitzenden Niesel vom 5. November und dem darauf folgenden Leserbrief von Herrn Dunkerbeck vom 8. November
:
Bravo für Niesels engagierte Kritik an den neuesten Verlautbarungen der derzeitigen
Hochschulleitung! Dadurch fühlen sich die immer zahlreicher werdenden Mitglieder der Hochschule gestärkt, die seit Wochen schon auf allen Kanälen den Rückzug des
Rektors fordern, nachdem dieser das in ihn gesetzte Vertrauen verspielt hat. Niesel sollte sich nicht durch die Attacke eines Mitarbeiters der Hochschule Vechta
irritieren lassen. Dieser ist ein Untergebener des derzeitigen Rektors Howe, und seine Behauptungen sind nichts als plumpe Polemik. Dass das
Wissenschaftsministerium bisher seiner Rechtsaufsichtspflicht im Falle von Rektor Howe nicht nachkommt, ist keineswegs ein Beweis für dessen rechtlich
einwandfreies Agieren. Vielmehr sieht SPD-Wissenschaftsminister Oppermann in dem Genossen Howe offenbar einen bequemen Erfüllungsgehilfen. Aber auf Dauer
kann sich die die Rechtsaufsicht führende Stelle nicht ihrer Verpflichtung entziehen, das schlimme Howe-Regime zu beenden. »Steter Tropfen ...«.
Dr. Volker Schulz Wienstr. 21 Oldenburg
2001-Nov-23 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
"Wer lehren will, muss lernen"
Clemens Feldhaus seit gestern offiziell Rektor der Overbergschule
Vechta (ek) - Zur Feier des Tages hatten sie sich riesige Fliegen umgebunden: Die
Kinder der Vechtaer Overbergschule feierten gestern die offizielle Amtseinführung ihres neuen Rektors Clemens Feldhaus. Voller Begeisterung erfreuten sie die Gäste mit Musik, Tanz und Theater.
Seit August ist Feldhaus bereits als Schulleiter an der Overbergschule tätig. "Nach diesem Schnupperparcours stehen wir hochmotiviert und durchtrainiert in den
Startlöchern für eine weitere Zusammenarbeit", so Lehrerin Brigitte Vornhusen stellvertretend für das Kollegium der Grundschule. Schulamtsdirektor Egon S.
Müller würdigte die Qualitäten des Rektors: Durch seine vielen unterschiedlichen Tätigkeiten in Schule, Wissenschaft, Fortbildung und Elternarbeit habe sich Feldhaus für die Schulleitung im höchsten Maße qualifiziert.
Feldhaus wurde 1960 in Visbek geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium Antonianum studierte er an der Hochschule Vechta Lehramt. Hier unterstütze er
viele Professoren als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Zusätzlich erwarb er den Abschluss als Diplompädagoge. Er arbeitete unter anderem in der Erwachsenenbildung. Zuletzt war er Konrektor an der Liobaschule in Vechta.
Deren Schulleiter Peter Worubzcuk sprach auf der Feier stellvertretend für die Leiter der Vechtaer Grundschulen. Er lobte vor allem den Humor von Clemens Feldhaus.
Richard Büssing, Pastor der Gemeinde Maria Frieden, übergab dem Goethe-Liebhaber Feldhaus einen Gedichtband. Die Glückwünsche der Stadt
übermittelten der stellvertretende Bürgermeister Josef Kläne und der stellvertretende Stadtdirektor Josef Kleier.
In seinem Schlusswort zitierte Feldhaus den Namensgeber der Grundschule,
Bernard Overberg: "Wer lehren will, muss selbst lernen." Mit Menschenfreundlichkeit, modernen Lehrmethoden und Disziplin will er seine Aufgaben an der Grundschule wahrnehmen.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Einblicke in die Umweltressource Boden
Vechtaer Wissenschaftler konzipieren neue Dauerausstellung im Museum am Schölerberg
Vechta/Osnabrück – Einblicke in die Umweltressource Boden bietet die kürzlich im
Museum am Schölerberg in Osnabrück eröffnete Dauerausstellung »unter.welten«. Als Grundlage für diese Ausstellung wurde im Institut für Naturschutz und
Umweltbildung (INU) der Hochschule Vechta in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger eine umfangreiche Machbarkeitsstudie erstellt, die mit 150.000
Mark durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde. In dem Projekt waren zwei Mitarbeiter beschäftigt.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurde ermittelt, was potentielle Besucher
bereits zum Thema Boden wissen und welche Erwartungen sie an eine solche Ausstellung knüpfen. Darauf aufbauend wurden ein besucherorientiertes
Ausstellungskonzept und ein Umsetzungsplan entwickelt, in die auch die Ergebnisse von moderierten Expertengesprächen einflossen.
Die Ausstellung soll ein stärkeres Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit
der begrenzten und stark gefährdeten Umweltressource Boden schaffen. Dazu wird die Bedeutung von Boden als Lebensraum und als Archiv der Kultur- und
Naturgeschichte dargestellt, mit seinen wichtigen Stoffkreisläufen und seiner Funktion als Filter und Puffer.
Die Ausstellung ist als Erlebnisbereich gestaltet, der die Neugier wecken soll. Der
Besucher gelangt in einem Höhlensystem in das Reich des Regenswurmes, in dem alles stark vergrößert ist. Man arbeitet sich durch das »Erdreich« und gelangt
schließlich in das »Milbenreich«, wo alles um den Faktor 500 vergrößert ist. In Seitenhöhlen sieht der Besucher den Boden unter einem Laubwald, einem
Nadelwald oder einem Acker, der mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln behandelt wird. In den künstlichen Höhlen befinden sich interaktive Lernstationen, Computersimulationen und Experimentierangebote.
Im Außenbereich des Museums liegt in unmittelbarer Nähe der Naturpark Boden, wo der Besucher in einem Bodenpavillon den Aufbau verschiedener Böden und die Auswirkungen verschiedener Nutzungsformen studieren kann.
Einen Blick in den Boden bietet die vom Vechtaer Biologen Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger mitentwickelte Ausstellung »unter. Welten – das Universum unter unseren Füßen« im Osnabrücker Museum am Schölerberg. Aus der
Nadelwaldhöhle (Foto) blickt der Besucher von unten auf das Wurzelwerk von Nadelbäumen.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Fruchtbare Kooperation
Österreichischer Gast am Institut für Umweltwissenschaften
Vechta – Bereits zum dritten Mal ist derzeit ein österreichischer Wissenschaftler zu Gast am Institut für Umweltwissenschaften (IUW) der Hochschule Vechta. Für drei
Wochen lehrt und forscht Dr. Andreas Riedl von der Universität Wien in im Rahmen des SOKRATES-Austauschprogramms der Europäischen Union in Vechta. Im
Diplomstudiengang Umweltwissenschaften bietet er eine Lehrveranstaltung zum Thema Geodatenvisualisierung an.
Dr. Riedl, geb. 1965, ist er seit 1997 Universitätsassistent am Institut für
Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Angewandten Geoinformation sowie in der Integration von Multimediatechniken in der Geokommunikation.
»Die Zusammenarbeit mit der Uni Wien gestaltet sich fruchtbar, sowohl bei der Forschungskooperation als auch beim Austausch von Studierenden und Lehrenden«, so IUW-Direktor Prof. Dr.-Ing. Manfred Ehlers: »Aus der
Internationalisierung in den Umweltwissenschaften ziehen beide Partnerhochschulen Profit«. Im kommenden Frühjahr wird sich wiederum ein Vechtaer Wissenschaftler in Wien aufhalten.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Gewalt gegen Frauen Frauenvortrag von Dr. Cornelia Wienken
Vechta – Zu dem Thema »Die alltäglichen Facetten der Gewalt gegen Frauen im Alter« spricht am Dienstag (27. November) um 17 Uhr Dr. Cornelia Wienken im
Raum L 400 der Universitäts-Bibliothek. Die Veranstaltung findet im Rahmen der diesjährigen Vortragsreihe des Frauenbüros der Hochschule Vechta statt.
Dr. Wienken wird über das Phänomen von »Gewalt im Alter« sprechen und vor allem die Perspektive der Frauen in den Vordergrund stellen. Sie können in diesem
Zusammenhang allerdings sowohl Opfer, als auch Täterinnen sein. Strukturelle Mängel seien nach Ansicht der Professorin oft der Grund dafür, dass es zu Gewalt
gegen alte Menschen kommt. Nicht nur in Altenheimen oder in ähnlichen Institutionen werden Senioren unmündig behandelt, sondern auch in der häuslichen Pflege gäbe es solche Zwischenfälle.
Der Motivation solchen Handelns geht Dr. Wienken auf den Grund. Sie wird versuchen, mögliche Lösungswege aufzuzeigen um die »alltägliche« Gewalt gegen ältere Menschen zu verringern.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Graduiertenkolleg 12 Stipendiate für junge Umweltforscher
Vechta – An den Universitäten Oldenburg, Osnabrück und Vechta soll ein Graduiertenkolleg »Raumzeitliche Modellierung ökologischer Systeme« entstehen.
Ein Antrag an das Wissenschaftsministerium in Hannover sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Bonn wurde von Professor Dr. Winfried Schröder vom
Institut für Umweltwissenschaften der Hochschule Vechta eingereicht. Das Ministerium hat bereits zugesagt, die Hälfte der erforderlichen 1,5 Millionen Mark zu finanzieren.
Beginnend im April 2002 sollen für drei Jahre zwölf Stipendiate fächerübergreifend in den Bereichen Geoinformatik, Ökologie und Umweltwissenschaften forschen und
EDV-gestützte Verfahren zur mathematischen und statistischen Umweltmodellierung entwickeln. Geplant ist die Zusammenarbeit mit den Universitäten Hannover,
Lüneburg, Potsdam, Stuttgart und Würzburg, dem Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven, dem Bundesamt für Naturschutz sowie dem Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle. Räumliches und organisatorisches
Kollegzentrum soll das Institut für Umweltwissenschaften in Vechta sein.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Gutbesuchter GIS-Tag der Umweltforscher
Vechta – Einer der Ausrichter des GIS-Day am 14. November war das
Forschungszentrum für Geoinformatik und Fernerkundung (FZG) der Hochschule Vechta. An diesem Tag informierten Geoinformatik-Einrichtungen auf der ganzen
Welt über Geographische Informationssysteme (GIS), deren Entwicklung und Einsatz sowie über Ausbildungsmöglichkeiten im GIS-Bereich. Zahlreiche Besucher,
vorwiegend Fachleute aus der kommunalen Verwaltung, von Planungsbüros, Naturschutzverbänden, anderen Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen, nutzten die Möglichkeit, sich über die Forschungsaktivitäten und die
Bildungsangebote der Geoinformatik an der Hochschule Vechta zu informieren.
Nach einer Einführung in die Geoinformatik durch Prof. Dr. Martin Breunig
berichteten die Mitarbeiter verschiedener Arbeitsgruppen über aktuelle Forschungsprojekte in den Bereichen GIS und Fernerkundung.
2001-Nov-24 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Polnischer Wissenschaftler habilitierte in Vechta Antrittsvorlesung zur Verwirklichung der Agende 21 im Einzugsgebiet des
polnisches Flusses Obra
Vechta – Mit seiner Antrittsvorlesung über die Obra und ihr Einzugsgebiet auf dem Weg zur Verwirklichung der Agenda 21 – einem Beispiel für nachhaltige
Wasserwirtschaft in Polen – schloss jetzt Dr. Wojciech Halicki aus dem polnischen Zielona Gora sein Habilitationsverfahren an der Hochschule Vechta ab. In seiner
von Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger am Institut für Naturschutz und Umweltbildung (INU) betreuten Habilitationsschrift hatte sich der Wissenschaftler mit Methoden der ökologischen Abwässerreinigung auseinandergesetzt.
Seit mehr als fünf Jahren hat Dr. Halicki am INU im Fachgebiet Ökologie geforscht. Der 36 Jahre alte Ökologe promovierte 1997 mit einem Stipendium des Landes
Niedersachsen an der Hochschule Vechta zum Dr. rer. nat. Anschließend arbeitete er in einem durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück geförderten
Forschungsprojekt an der Entwicklung eines Hydropflanzenklärsystems. Inzwischen ist Dr. Halicki am Institut für Umweltschutz der Universität Zielona Gora als Oberassistent im Bereich Gewässerschutz tätig.
In seiner Antrittsvorlesung stellte er die Ergebnisse seiner Arbeit im Einzugsgebiet des Flusses Obra vor. Diese Region ist etwa sieben bis acht mal so groß wie der
Landkreis Vechta. Vor dem Hintergrund der Zielsetzungen der Agende 21 und der neuen EU-Wasserrahmenrichtlinie erläuterte Dr. Halicki die wasserwirtschaftlichen
Hauptziele, die er in Zusammenarbeit mit den Wasserwirtschaftsbehörden und den Städten und Gemeinden der Obra-Region anstrebt und beschrieb die angewandten
Verfahren. So soll Rohabwasser aus den Kläranlagen nicht einem Vorfluter zugeführt werden, um nicht zu einer Eutrophierung der Gewässer bis hin zur Ostsee
beizutragen, sondern auf Wiesen verrieseln, zur Bewässerung von Feldern, zur Anlage von Artenschutzteichen und zur Stabilisierung von Feuchtgebieten genutzt
werden. Damit soll die hygienische Wasserqualität verbessert und eine Entlastung der Umwelt erzielt werden.
Foto: Antrittsvorlesung zur nachhaltigen Wasserwirtschaft: Dr. Wojciech Halicki
(rechts) aus Zielona Gora schloss seine von Prof. Dr. Rainer Ehrnsberger betreute Habilitation ab.
2001-Nov-25 OV am Sonntag
In Langförden wird der »Jedermann« aufgeführt – Es fehlen Spieler Wo Frauen noch Männer suchen
Langförden – Sigrid Heising und Elisabeth Hartmann brauchen Männer. »Dicke, dünne, große, kleine, das ist uns ganz egal. Hauptsache, sie können sich für unser
Projekt begeistern, sagt Heising und Hartmann nickt heftig.
Wofür sie die Herren der Schöpfung zu dringend brauchen? Im August 2003 wollen
die beiden in Langförden vor der St. Laurentius Kirche Hugo von Hofmannstahls »Jedermann« aufführen (OVS berichtete). Und obwohl sich bereits rund 40
Freiwillige gefunden haben, die bei diesem ersten ökumenischen Theaterprojekt mitwirken wollen: Noch sind drei mittlere Rollen, die unbedingt von Männern
gespielt werden müssen, unbesetzt. »Wenn wir es nicht schaffen, die zu vergeben, hätten wir ein großes Problem. Dann droht unsere Idee zu scheitern, und das wäre
doch wirklich schade«, sagt Heising. Nicht nur weil dann diejenigen, die bereits seit Monaten mit der Vorbereitung der aufwendigen Inszenierung beschäftigt sind,
umsonst gearbeitet hätten, sondern vor allem, weil hinter dem Jedermann-Projekt mehr steckt als ein Laientheaterspiel.
»Bei einer Zusammenkunft des ökumenischen Arbeitskreises kamen wir auf die
Idee, das sehr aktuelle Stück vor der Kirche gemeinsam aufzuführen«, sagt Hartmann, die gemeinsam mit Heising, Angela Herr und dem Langfördener Pastoralreferenten Manfred Quatmann die Organisation des Spektakels
übernommen hat. »Und gerade die Zusammenarbeit zwischen den evangelischen und den katholischen Christen bei diesem tollen Stück, das unter die Haut geht, ist es, die unsere Arbeit so einzigartig macht«, betont Hartmann.
Dabei muss das Langfördener Team nicht nur auf der Bühne aktiv werden, auch Kostüme, Masken, die Suche nach Sponsoren oder die Aufstellung der Bühne
werden von der Jedermann-Truppe selbst gestaltet. Eine Doppelbelastung für alle, die den Beteiligten trotzdem viel Spaß macht.
Wer Interesse an der Mitarbeit bei der Aufführung des »Jedermann« in Langförden
hat, kann sich unverbindlich bei den nächsten Probenterminen am Mittwoch (28 November) oder am Mittwoch (12. Dezember), jeweils 19.30 Uhr, im Pfarrheim
Langförden melden. Infos gibt es auch unter Telefon 04447/8408 bei Manfred Quatmann.
(Foto: hib) In 2003 oder 2004 soll der »Jedermann« aufgeführt werden. Schon jetzt arbeiten Aktive an den Texten.
2001-Nov-26 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Ruf aus Österreich Prof. Spiegel nahm Verhandlungen auf
Vechta (kde) – Der Religionspädagoge Prof. Dr. Egon Spiegel von der Hochschule Vechta hat jetzt zum zweiten Mal den Ruf einer renommierten Universität aus dem Ausland erhalten.
Die Katholisch Theologische Fakultät der Universität Wien in Österreich hat dem Vechtaer Professor die Leitung des Instituts für Religionspädagogik und Katechetik
angeboten. Die Hochschule Vechta will Egon Spiegel, der seit 2000 hier tätig ist, allerdings gern in der Kreisstadt halten. Zurzeit hat der Professor sowohl mit der
Hochschulleitung, als auch mit dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium Bleibeverhandlungen aufgenommen.
Es handelt sich bereits um den zweiten internationalen Ruf für Spiegel. Zuvor hatte
ihm bereits die Katholisch Theologische Fakultät der Universität Luzern (Schweiz) einen Posten als Ordinarius und Institutsleiter angeboten.
Spiegel lehrte bisher an den Universitäten Köln, Gießen und Siegen und hatte eine Professur an der Technischen Universität in Dresden inne. Seine Schwerpunkte
liegen in der Religionspädagogischen Grundlagenforschung, in der Religionsdidaktik, der Friedenserziehung und dem Religionsunterricht in Europa.
2001-Nov-26 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Von der Entnazifizierung bis zu den Vertriebenen
Die Jahre des Neubeginns in einem neuen Buch des Heimatbundes/Band 7 der "Blauen Reihe"
Oldenburger Münsterland (ak) - Im Rahmen des Studientages zur Geschichte des
Oldenburger Münsterlandes wurde am Samstag in der Heimvolkshochschule Kardinal von Galen in Stapelfeld der neueste Band der "Blauen Reihe" (Heft 7)
vorgestellt. Heimatbundpräsident Hartmut Frerichs und Engelbert Beckermann, der Vorsitzende des Geschichtsausschusses, präsentierten gemeinsam mit Manfred
Renze von der Cloppenhurger Druckerei Ostendorf das mit umfangreichem zusätzlichen Bildmaterial ausgestattete Buch über die "Jahre des Neubeginns - die Nachkriegszeit im Oldenburger Münsterland."
Das 112 Seiten starke Werk (24,80 Mark im Buchhandel) enthält die Beiträge des 3. Studientages der Geschichte aus dem Jahr 2000. Interessant ist dabei auch der
von Wolfgang Sieverding zusammengestellte Bildteil mit bisher kaum bekannten Aufnahmen aus den frühen 50er Jahren. Professor Dr. Joachim Kuropka aus
Vechta geht auf die demokratische Strukturreform nach 1945 ein. Olaf Reichert aus Oldenburg schildert das bisher in unserer Region noch weitgehend unaufgearbeitete
Feld der Entnazifizierung und Willi Baumann aus Vechta gibt gleich im Anschluss daran Informationen über neue Quellenfunde zur Entnazifizierung von Geistlichen des Offizialatsbezirk.
Dr. Karl-Heinz Ziessow nimmt sich des Themas "Alltag auf dem Lande" an mit der Schilderung von Ernährungskrise, Schwarzmarkt und Masterwesen. Dr. Michael
Hirschfeld untersucht die besonderen Schwierigkeiten, die sich auch aus konfessioneller aus der Ankunft der Flüchtlinge und Vertriebenen im Oldenburger Münsterland ergaben.
Besonderen Wert erhält der Band darüber hinaus durch Diskussionsbeiträge von Zeitzeugen auf dem Studientag, die wertvolle Hinweise zu den Themen geben konnten.
2001-Nov-26 Nordwest-Zeitung
Minister muss seiner Pflicht nachkommen
Betrifft: »Wieder zur Vernunft kommen«, Interview mit Niedersachsens
Wissenschaftsminister Oppermann zur Situation der Hochschule Vechta, NWZ vom 27. Oktober.
Es ist schon erstaunlich, wie der für die niedersächsischen Hochschulen
verantwortliche Minister diese Verantwortung im Falle Vechta interpretiert: Es sei nicht Aufgabe eines Ministeriums, »in obrigkeitsstaatlicher Manier in interne
Streitigkeiten einzugreifen«. Wohl wahr! Aber es wäre schon lange Aufgabe des Wissenschaftsministeriums gewesen, seiner Rechtsaufsichtspflicht nachzukommen
und Rechtsverstöße von Seiten der Hochschulleitung zu ahnden. An der Hochschule Vechta geht es nämlich keineswegs um »interne Streitigkeiten« zwischen
Interessengruppen, und »Vergnügen« daran empfindet dort niemand. Vielmehr hat die Hochschulleitung mit Rektor Howe an der Spitze durch die Art ihrer
Amtsführung bei der Mehrheit der Hochschulangehörigen jedes Vertrauen verloren, was sich in förmlichen Misstrauensvoten aller wichtigen Hochschulgremien
niederschlug. Doch unbeirrt bleibt das Ministerium bei seiner bisherigen Linie: Noch die dubiosesten Amtshandlungen der Hochschulleitung werden abgesegnet, Proteste
dagegen werden abgebügelt oder geflissentlich überhört. (...)
Dr. Volker Schulz Oldenburg
(Bild: dpa) In der Kritik: Minister Thomas Oppermann.Zum Bezugstext
2001-Nov-27 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
"Keine zu enge Festlegung"
Studientag des Heimatbundes in Stapelfeld zum Thema "Heimat"
Von Andreas Kathe
Oldenburger Münsterland - Heimat, ein Begriff mit vielen Deutungsmustern. Hat er
im Zeitalter der Globalisierung und Europäisierung überhaupt noch eine Bedeutung? Und was wird aus ihm in der Zukunft? Fragen, die sich der Geschichtsausschuss im
Heimatbund für das Oldenburger Münsterland auf seinem Studientag in Stapelfeld (Heimvolkshochschule Kardinal von Galen) stellte, zu dem Vorsitzender Engelbert
Beckermann aus Lohne über 40 Heimatfreunde aus den Kreisen Vechta und Cloppenburg begrüßen konnte.
Heimatbundpräsident Hartmut Frerichs sah die Referate mit der anschließenden
Diskussion als "wünschenswerte Selbstbestimmung" auch des eigenen Bundes. Der Heimatbund, so Frerichs, wehre sich dabei gegen die zu enge Festlegung des
Heimatbegriffes ausschließlich auf den "Ort der eigenen Kindheit und Jugend".
Er verwies dabei auf die Rede von Ministerpräsident Sigmar Gabriel anlässlich des
Münsterlandtages in Barßel und unterstützte die dort vorgetragene offene Heimat-Definition: "Wir sind bemüht, alle Menschen bei der Suche nach Heimat zu
unterstützen, und dies nicht nur rund um den eigenen Kirchturm."
Engelbert Beckermann sagte, es gehe um die Frage, inwieweit Heimat ein "Baustein
der Zukunft" sein könne: "Welche Bedeutung hat das Bewusstsein von der Identität des Oldenburger Münsterlandes heute und in Zukunft?" Die Referate der
Professoren Dr. Helmut Ottenjann, Karl Gabriel, Dr. Hermann von Laer, Werner Klohn und des Lohner Bürgermeisters Hans Georg Niesel gaben dazu wertvolle Anregungen. Gastgeber und Referenten: (v. l.) Engelbert Beckermann, Helmut Ottenjann, Werner Klohn, Hermann von Laer, Karl Gabriel und Hartmut Frerichs. Foto: Kathe
2001-Nov-27 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Gastvortrag in der Uni
Der Lehrstuhl für Allgemeine Sprachwissenschaft und Germanistische Linguistik an
der Hochschule Vechta lädt zu einem Gastvortrag von Prof. Dr. Marek Ha¥ub von der Uni Breslau ein. D
er Experte für deutsche und schlesische Landeskunde spricht am Donnerstag (29 November) um 18.15 Uhr in Raum N 02 über »Kinder- und Hausmärchen auf dem Schachbrett der deutsch-polnischen Wechselbeziehung«.
2001-Nov-27 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
Sprachentwicklungsstörungen erkennen
Sprachheilpädagogin Sylvia Schmidt neue Lehrbeauftragte an der Vechtaer Hochschule
Vechta (su) – Sprachentwicklungsstörungen im Zusammenhang mit Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten sind Gegenstand eines neuen Seminarangebotes der
Hochschule Vechta. Die Vechtaer Sprachheilpädagogin Sylvia Schmidt bringt Studierenden die verschiedenen Probleme näher, mit denen Kinder zu kämpfen
haben, wenn es um das Erlernen der Sprache geht. Auch die Folgen, die daraus für den Erwerb des Lesens und Schreibens erwachsen, sind ihr Thema.
Aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Lerntherapeutin weiß Sylvia Schmidt, »dass die Universitäten die angehenden Lehrer nur auf den Normalfall vorbereiten.« Der aber
wird immer seltener: »Jedes dritte Kind hat heute Probleme, sich richtig auszudrücken, demzufolge Probleme beim Erstellen von Aufsätzen oder aber
allgemein im Erwerb der Schriftsprache.« Ziel des Seminars, das vom Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Sprachwissenschaft und Germanistische Linguistik, Prof.
Dr. Wilfried Kürschner, initiiert wurde, ist es deshalb, die Studenten mit den theoretischen Grundlagen dieser Probleme vertraut zu machen und praktische Antworten darauf zu geben
»Viele glauben, dass es reicht, nur mehr zu üben, länger zu lernen, vielleicht Nachhilfestunden zu nehmen. Das stimmt aber nicht immer«, sagt Sylvia Schmidt.
Bei vielen Kindern sei es nicht Faulheit oder Dummheit, sondern eine unerkannte Sprachentwicklungsstörung, die für die schlechten Noten verantwortlich ist.
Deswegen will sie in ihrem Seminar den späteren Lehrern die Grundlagen der Sprachentwicklungsdiagnostik vermitteln. Dadurch könne Kindern geholfen werden,
die sich in der Schule quälen, weil die Ursache für ihre Probleme nicht richtig oder rechtzeitig erkannt würden.
Foto: Lehrbeauftragte an der Hochschule: Sylvia Schmidt.
2001-Nov-30 Oldenburgische Volkszeitung [Vechta]
»Die Unternehmen sind hier wegen der Belegschaft«
Hermann von Laer zum Zusammenhang zwischen regionaler Identität und Wirtschaftsaufschwung – Studientag (II)
Von Andreas Kathe
Oldenburger Münsterland – »Es geht uns allen recht gut«. Mit dieser Feststellung eröffnete Professor Dr. Hermann von Laer aus Vechta auf dem Studientag des
Heimatbundes in Stapelfeld sein Referat zur wirtschaftlichen Entwicklung des Oldenburger Münsterlandes mit Blick auf die regionale Identität. Und von Laer
sattelte gleich noch drauf: »Wir leben in einer der reisten Regionen Deutschlands.«
Der Wirtschaftswissenschaftler bezog diese Aussage auf das Realeinkommen der
Einwohner, das aufgrund der niedrigen Lebenshaltungskosten im Vergleich selbst zu den großen Wirtschaftszentren Deutschlands sehr hoch und relativ gleichmäßig
verteilt sei. Und er ging der Frage nach, wie aus diesem früheren Armenhaus im »Dornröschenschlaf« dieser Aufschwung möglich gewesen ist.
Noch bis Ende der 80er Jahre sei dabei die Region selbst einem reinen
Statistikfehler aufgesessen: »Da zählte der Arbeitsamtsbezirk Vechta zu den Regionen mit den höchsten Arbeitslosenzahlen.« Erst die Auswertung der
Volkszählung habe an den Tag gebracht, was heute bekannt sei: »Wir haben mit die wenigsten Arbeitslosen.«
Der Wohlstand, so von Laer, habe sich bei uns in den letzten Jahrzehnten über die
Industrie und das produzierende Gewerbe entwickelt: »Im Gegensatz zum übrigen Bundesgebiet geht in den Kreisen Cloppenburg und Vechta die Industriedichte weiter in die Höhe.«
So sei aus der Region eines der am stärksten industrialisierten Zentren Niedersachsens geworden – »nur die Regionen um Wolfsburg und Salzgitter sind da
stärker industrialisiert.« Bei dieser Entwicklung hätten neben den »harten Standortfaktoren« wie genügend freie Gewerbe- und Ausgleichsflächen und gute
Verkehrsanbindung vor allem »weiche Faktoren« eine sehr wichtige Rolle gespielt.
Dazu gehöre unter anderem die bodenständige Bevölkerung, in der es keine
Industriefeindlichkeit gebe. Die handwerklich-gewerbliche Tradition sei groß, es gebe keine großen sozialen Unterschiede zwischen den Menschen innerhalb und
außerhalb der Betriebe, die politische Grundhaltung spiele eine Rolle.
Insgesamt gesehen kam von Laer zum Urteil: »Die Unternehmen produzieren hier
wegen der Belegschaft«; die Mentalität im Oldenburger Münsterland, Sprache, Verwandtschaft, das gegenseitige Vertrauen, das alles führe dazu, »dass die Region so erfolgreich ist.«
(Foto: OV-Archiv/Kathe) Die Wirtschaft boomt im Oldenburger Münsterland. Ein Garant dafür ist auch die Kunststoffindustrie. |